Die Jahre vor der Vereinsgründung

Nach den Kriegsjahren haben sich die jungen Männer im Oberdorf im Gasthaus Zum Baum getroffen.
Der Schwiegersohn Reinhard Kleiber hatte im Nebenraum eine Tischtennisplatte aufgestellt.
Er und seine Frau Lina, geb. Mußgnug, hatten die Gaststätte „Zum Baum“ von Ihrem Vater Adolf Mußgnug 1951 übernommen.

Am Anfang wurde nur aus Spaß und Freude am Sport gespielt. Man stellte aber schnell fest, dass es gute Talente in dieser Gruppe gab. Es waren Reinhard Kleiber, Fritz Zachmann, Willi Popp, Georg Molnar, Hans Otte (genannt Birke), Walter Wagner und sein Schwager Günter Walch.

Es wurden Freundschaftsspiele mit Langensteinbach, Ittersbach, Ettlingen und Söllingen durchgeführt.
Da brauchte man auch eine Fahrgelegenheit. Adolf Mußgnug stellte sein Auto hierfür zur Verfügung und fuhr die Tischtennisspieler zu den Freundschaftsspielen.

Jetzt brauchte man auch Geld für Trikots. Man hatte bisher die Bälle und das Lichtgeld immer unter den Spielern aufgeteilt. Der Platz gegenüber vom Gasthaus „Zum Baum“ gehörte Wilhelm Lampert, der Schwiegervater von Fritz Zachmann. Dieser Platz wurde den Tischtennisspielern zur Verfügung gestellt. Man organisierte ein Fest mit Schießstand und einem Stand mit Süßigkeiten. So hatte man das Geld für die Spieler eingesammelt.

Parallel wurde in regelmäßigen Abständen im Saal des Gasthauses „Zum Baum“ Theater gespielt (Tischtennisspieler mit Ihren Ehefrauen). So konnte die Kasse aufgebessert werden.
Bis 1956 waren die Spieler dem ATSV Mutschelbach angegliedert.
1957 hat man dann im Oberdorf einen Tischtennisverein gegründet. Ihre Vereinsfarben waren Blau-Weiß.
1958 wurde ein Freundschaftsspiel in Ravensburg organisiert. Dorthin machte man dann einen Vereinsausflug.
Günter Walch war der beste Spieler im Verein.

Anfang der 60er Jahre wurde dann auch im Unterdorf im Gasthaus Adler von Karl Braun eine Tischtennisplatte aufgestellt. Dort wurde dann von Günter Landendorf, Reinhard Schmidt, Reinhard Popp und Erich Kieser Tischtennis gespielt.
1961 wurden dann aber beide Vereine (Ober- und Untermutschelbach) aufgelöst.
1974 hat ein Ehepaar das Gasthaus Adler neu gepachtet. Ursula Huber hat dort als Kellnerin gearbeitet. Kurt Huber hat zu dieser Zeit dann erneut eine Tischtennisplatte im Nebenraum aufgestellt. Viele haben sich zum Tischtennisspielen im Adler verabredet.
Auch der Wirt hat mitgespielt!
Kurt Huber hatte allerdings im Verein Handball gespielt. Diesen Sport hat er 1975 aufgegeben und wurde dann überredet das Amt des 1.Vorstandes im Tischtennisverein Mutschelbach zu übernehmen. Nach Zusage von Kurt Huber wurde der Verein TTC`75 Mutschelbach gegründet.

Die Vereinsgründung

Durch Handzettel und Pressenotizen wurde zu einem Zusammentreffen von Mutschelbacher Tischtennisfreunden am 14. Februar 1975 geladen. Von den 30 Anwesenden sind 28 als Mitglieder bei der Gründung des Vereins eingetragen worden. Den Anstoß dafür gaben Gottfried Pertinac, Siegfried Schweitzer, Gerhard Lacher und Kurt Huber.
Zuerst wollte man sich als Unterabteilung dem ATSV anschließen. Dessen Verwaltung jedoch lehnte ab, da schon einmal eine Tischtennisunterabteilung gescheitert war. Durch diese Ablehnung entstand ein selbständiger Tischtennisverein.

Man diskutierte im Vorfeld, in welchem Sportkreis man spielen wolle. Schließlich entschied man sich für den Sportkreis Pforzheim, da in diesem Kreis auch Kleinsteinbach, Singen, Wilferdingen und Nöttingen spielten.

Gründungsversammlung Februar 1975

Zur Sitzung am 14.Februar 1975 hatte man auch die damaligen Tischtennis-Kreisvorsitzenden Gerhard Görlich und Hans Kraus geladen. Durch ihre Überzeugungskraft wurde am selben Abend eine Vereinsverwaltung aus zwölf Mitgliedern gewählt. Der Kreisvorsitzende trat als Mitglied ebenfalls dem Verein bei.

Danach ging es Schlag auf Schlag. Der Spielbetrieb wurde noch im selben Jahr mit zwei Seniorenmannschaften aufgenommen. Der Verein wurde bei Geselligkeiten aktiv.
Am 1. Mai machte man eine Wanderung nach Auerbach mit Grillen auf dem alten Sportplatz.
Aus dieser 1. Mai-Wanderung entstand unser 1. Mai-Fest, das heute auch schon Tradition hat.

1975 feierten wir auch unser 1. Sommerfest, damals in der Feldscheune unseres Gründungsmitgliedes Erich Trost.

Neben dem Sport

Theatergruppe des TTC

Für die Weihnachtsfeier gründeten wir eine Theatergruppe, die gleich Mittelpunkt der ersten Feier wurde.Unsere Weihnachtsfeier kam auch in den Jahren danach gut bei der Mutschelbacher Bevölkerung an.
Zur Faschingszeit 1976 und danach veranstalteten wir auch Kappenabende mit Büttenreden im „Adler“. Der TTC hat sich schnell in das Dorfgeschehen eingebunden, er wirkte mit bei den 700-Jahr-Feiern, bei den Dorffesten und bei anderen Vereinen, Geselligkeit wurde immer gepflegt.
Auch im sportlichen Bereich ging’s bergauf. Die Entwicklung haben wir nachfolgend in der „Sportlichen Chronik“ dargestellt. Über allen Wettkämpfen pflegten wir dennoch unsere Kameradschaft, die in den Mannschaften bis heute nicht verloren ging.

Die eigene Sporthalle

Bereits bei Vereinsgründung war allen klar, daß im Adlersaal nur unter großen Schwierigkeiten Trainings- und Wettkampfspiele abzuwickeln waren.
Alternativ gab es nur den Gymnastikraum in der Schule, ebenfalls zu klein.
So gab es schon 1977 erste Gespräche mit Karl Fränkle, dem 1. Vorstand des Kleintierzuchtvereins. Er wollte für seinen Verein eine größere Unterkunft, doch war der zugewiesene Platz zu nahe an der Autobahn. Eine Sporthalle in Mutschelbach zu bauen, lehnte die Gemeinde ab, weil das im Fusionsvertrag mit Karlsbad nicht vorgesehen war.
Die Vorstände Kurt Huber und Karl Fränkle diskutierten beim sonntäglichen Frühschoppen über die zu kleinen Räumlichkeiten für die Vereine und wie dem abzuhelfen sei. Der TTC-Vorstand wurde beauftragt, mit dem damaligen Bürgermeister Hoffmann zu sprechen. Das Gespräch war positiv, da die Gemeinde gerade mit der Feuerwehrhausplanung begann. Und schon ging’s im Dorf um: “das kann doch nicht gut gehen, die spinnen!“
Das Grundstück oberhalb des Feuerwehrgerätehauses gehörte Wilhelm Schlienz, der bereit war, mit der Gemeinde das Grundstück zu tauschen und der TTC hatte ein Grundstück in Erbpacht.
Es begann die Zeit des ernsthaften Hallenbaus und das mit Kurt Huber an der Spitze vom ersten bis zum letzten Tag. Er trieb voran ohne gesicherte Finanzierung, durchaus ungewiß, ob die notwendige, sehr hohe Eigenleistung über eine lange Bauzeit erreicht wird, ob die Zustimmung im Verein erhalten bleibt, ob überhaupt ein befriedigendes Ergebnis zu erreichen ist.
Eine Bauvoranfrage wurde eingereicht, die von der Gemeinde positiv beschieden wurde, allerdings unter der Bedingung, daß vor Baubeginn die Zufahrt voll ausgebaut wird: Keine Straße – keine Halle!

Der TTC schlug vor, die Straße selbst zu bauen und der Hasenverein, die Freiwillige Feuerwehr und das Rote Kreuz machten mit, der Gemeinde blieben die Materialkosten.
1979 beschloß die Generalversammlung des TTC Hallenbau und Hallengröße, Pläne wurden eingereicht, der erste Spatenstich folgte am 16. Februar 1980.
Durch unseren Schriftführer, Ludwig Kellner, konnten wir einen neuen Helfer „angeln“: Günter Jahn war gerade zugezogen, er plante, machte eine Statik, sorgte für die Stahlbetonfertigteile, die Holzleimbinder, die Zwischendecken und Wandausfachungen und mit unserem Bauleiter Erwin Balzer für die Genauigkeit und den zeitlichen Ablauf.
Die Achsmaße der Halle waren mit 18m x 24m geplant. Der Bau wurde in reiner Eigenleistung errichtet, dazu gehörten die Fundamente, der Hallenboden, das Mauerwerk, die Plattenarbeiten, die Dach- und Wandisolierungen, der Holzausbau, die Elektro- und Sanitärarbeiten, die Gipser- und Malerarbeiten. Die Bauzeit erstreckte sich vom 16. Februar 80 bis zum 26. Juni 81, aber für die vielen Helfer nicht nur eine harte Zeit, sondern eher eine glückliche Zeit, in der spürbar Neues entstand in gemeinsamer Anstrengung; viele erinnern sich gern dieser Tage.
Und dann gab es noch die berühmte Bauhütte, da gab’s zu essen und zu trinken, einen Fernseher für die Fußballreportagen und mancher verließ das gastliche Häuschen erst recht spät. In der Bauzeit gewannen wir Freunde und Mitglieder, der Hasenverein sorgte für viele und sachverständige Helfer, er war uns ein wichtiger Partner.
Leider mußten wir während der Bauzeit zwei Todesfälle beklagen: unser Mitglied Achim Wagner und den 1. Vorstand Karl Fränkle, unser Bindeglied zum Hasenverein.
Trotz der vielen Eigenleistungen reichten unsere Mittel nicht aus zur Finanzierung der Arbeiten, so waren wir auf die Unterstützung durch die Gemeinde und den Badischen Sportbund angewiesen. Alfred Seeger, der damalige Bürgermeister, und Gerhard Görlich, Badischer Sportbund, standen uns immer zur Seite, sie haben uns geholfen, und wir werden ihre Hilfe nicht vergessen.

Der Bau der Bocksbachhalle

Im Jahre 1981 weihten wir die Bocksbachhalle ein. Es war ein Impuls für die aktiven Mannschaften und den Freizeit-TT-Sport, aber auch für die gesellschaftlichen Belange, die Festveranstaltungen, die bald auf Erweiterung drängten: den Küchenanbau ermöglichten großzügige Spenden von Mitgliedern. Diese Erweiterung erleichterte den vielen Festhelfern die Arbeit.
Nach dem Hallenbau gerieten wir in eine finanziell sehr schwierige Lage. So mußten wir unser vom Hallenbau strapaziertes Ehrenmitglied Günter Jahn zum weiteren Male einspannen. Mit seiner Hilfe gelang es, in acht Jahren unseren Schuldenberg abzutragen.
Die Halle wird von der Grundschule, vom Gymnastik-Treff, vom CVJM, von der Freiwilligen Feuerwehr, vom ATSV, vom Gesangverein Edelweiß und vom Hasenverein genutzt. Die Terminierung war und ist nicht immer einfach, da ja der TTC auch noch Spiele hat. Es gab bald Platzprobleme besonders für Geräte.
Noch einmal benötigten wir die Hilfe der Gemeinde und des Sportbundes. Der damalige 1. Vorstand, Roland Trost verhandelte solange, bis wir mit ihrer Hilfe und erneuter Eigenleistung ein weiteres Hallenfeld anbauen konnten für Bühne und seitliche Geräteräume. Die Vorbereitung gesellschaftlicher Veranstaltungen und der Spielbetrieb können nun nebeneinander herlaufen.

Die Wandergruppe „Die Wandersleut vom TTC“

Es wurde nicht nur gebaut und Tischtennis gespielt, 1979 gründeten wir eine Wanderabteilung.

Wandertag beim TTC

Den Anstoß gab zu dieser Zeit Karl Deurer, der auch das Amt des Wanderwarts übernahm. Er erstellte einen Wanderplan und danach wurde fast jeden Sonntag gewandert. 1980 veranstalteten wir unseren 1. Internationalen Wandertag mit fast 4000 Wanderern. Der TTC machte Mutschelbach bekannt weit über die Kreisgrenzen hinaus. Die Wandergruppe besteht seit über 20 Jahren, sie war immer eine große Stütze für den Verein in finanzieller Hinsicht und bei den Arbeiten rund um die Halle.

Danke an alle Mitglieder, Sponsoren und dem Verein verbundene Menschen

Sport, so heißt es, sei die wichtigste Nebensache der Welt. Unser Verein erfüllt mit seinen Sportangeboten eine wichtige Aufgabe im Hinblick auf körperliche Ertüchtigung und auf Freizeitgestaltung.

Diese Chronik dient allen zu danken, die bis zum heutigen Tage den Verein getragen haben.